THE BEE TREASURE
Hamburger Abendblatt 01.08.2014
Natürlich ist beim Internationalen Sommerfestival Kunst aus aller Welt zu Gast, aber auch die lokale Szene zählt dazu. So zeigt die Tanzinitiative Hamburg in „The Bee Treasure“ eine Kinderhorde, die sich in ein Versteck im Unterholz zu Nagetieren, Vögeln und Bienen zurückzieht. Besuchern eröffnet sich eine eigenwillige, märchenhafte Welt. Entwickelt wird sie von der bildenden Künstlerin Isa Melsheimer, den Choreografen Frank Willens und Maria F. Scaroni. Und Richard von der Schulenburg steuert ein paar erlesene musikalische Klänge bei. weiterlesen: Hamburger Abendblatt
Hamburger Abendblatt 25.08. 2014
Verspielt war diese Festivalausgabe wie selten. Doch hinter dem Kindlichen stand häufig ein ernsthaftes gesellschaftskritisches Anliegen. (…) Auch die Tanzinitiative Hamburg trug dazu bei mit ihrem wundersam beglückenden „The Bee Treasure“. Acht Kinder laden in eine von der Berliner Künstlerin Isa Melsheimer geschaffene postapokalyptische Welt direkt am Kanal, in der sie sich, choreografiert von Frank Willens und Maria F. Scaroni, nach und nach in Raubtiere verwandeln. Der Besucher erlebt, mit Insektenmaske versehen, eine blinde Selbsterfahrung, in der Blumen und Tierfelle auf seinem Schoß landen, er scharfes Currypulver riecht und ihm fremdartige Dinge ins Ohr geflüstert werden. Eine geheimnisvolle Rückzugswelt, die die Wahrnehmung nachhaltig irritiert.
Hamburger Theatermagazin / GODOT 21.08. 2014
“ Ein Showraum der kleinen Tiere öffnet sich hinter den Vorhängen. In Käfigen knabbern sie, in kleinen Höhlen verkriechen sie sich, auf Fotos zieren sie die efeuberankten Wände. Acht Kinder haben sich zwischen ihnen eingerichtet. Sphärische Musik umwabert sie. Wie sie, nehmen die Kinder sorgsam Bodenkontakt auf und erkunden mit geschlossenen Augen die Umgebung. Sie kriechen über den Boden, zwängen sich zwischen die Zweige des einzigen Baumes und kuscheln sich schließlich zusammen in eine Ecke. Im Sitzkreis imitieren sie die Tiersprachen, bis sie ihre eigene finden. Mit Fantasiewörtern scheinen sie sich perfekt zu verständigen. Dann nehmen sie geschickt die erste Beziehung zu den erwachsenen Zuschauern auf. Sie stellen sich neben sie und imitieren sie. Doch dann wendet sich das Blatt. Den Erwachsenen werden Vogelmasken aufgesetzt, die sie zu Blinden machen. Nun sind sie angewiesen auf die kleinen Kinderhände, die sie mit sanftem Druck führen. Sie dürfen in ihren „Secret Garden“, allerdings nur gegen den Einsatz des Vertrauens. Die Kinder lenken die Erwachsenen. Als es durch die Tür in Kinderhöhe geht, wird sorgsam der Kopf beschützt. Auf jede Unebenheit im Boden weist die Kinderhand mit behutsamem Druck hin, bis man schließlich auf eine Bank gedrückt wird. Ganz auf die Sinne des Hörens, des Tastens und des Riechens angewiesen, versucht man die Geheimnisse des Kinderdschungels zu ergründen. Glockenklänge, Trommelschläge, Zirpen, Rascheln hört man. Winde wehen, Wasser plätschert und gurgelt. Blütenblätter purzeln herunter und Moos landet im Schoß. Es riecht nach Tannennadeln und Gras. Bienengesumm mischt sich unter den atmosphärischen Soundteppich, der in anderen Welten befördert. Zu gerne würde man unter der Maske durchblinzeln, doch kein Lichtstrahl fällt hindurch. Erst als die Kinder ihre Besucher wieder außerhalb ihres Gartens vor die Vorhänge gebracht haben, nehmen sie ihnen die Augenmasken ab. Ihr „Secret Garden“ wird ihr Geheimnis bleiben. Kurzzeitig durften die Erwachsenen in ihm zu Besuch sein, aber nur zu den Bedingungen der Kinder. …“
Schattenblick / online Magazin 18.08.2014
„Dazwischen“ – Interview zu THE BEE TREAUSRE mit der Bildenden Künstlerin Isa Melsheimer und dem Dramaturgen Thomas Schaupp am 18. August 2014 in Hamburg (PDF)